Gründer und Gönner des Vereins

gustav calliano

1880 gründete Gustav Calliano die "Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse", nachdem er sechs Jahre zuvor schon die "Afrikanische Gesellschaft" ins Leben gerufen hatte, die als Vorläufer des "Museums-Vereins" galt, der wiederum zur Tischgesellschaft bzw. dem "Verein der Niederösterreichischen Landesfreunde" führen sollte. Gustav Calliano wurde 1853 in Laibach geboren und kam in seiner frühesten Jugend nach Baden. Er war Mitarbeiter der Badener Zeitung und ab 1899 Theaterreferent. 1919 wurde er Bürger der Stadt.

Carl calliano

Wurde 1857 geboren, erlernte das Buchbinderhandwerk und eröffnete 1881 in der Beethovengasse eine Buchbinder-Werkstätte, die er allerdings nur drei Jahre führte. Von 1884 bis 1890 war er Hilfsbeamter bei der Steuerbehörde Baden; 1891 trat er in den Dienst der Bezirkskrankenkasse Baden, wo er 1924 in den Ruhestand trat.
Carl Calliano war Zeit seines Lebens ein leidenschaftlicher Sammler und Heimatforscher und überließ seine reichhaltigen Sammlungen 1909 dem KFJ-Museum.

Anton Schiestl

Entstammte einer Tiroler Familie. Gemeinsam mit A. Wolf eröffnete er in Baden ein Photographisches Atelier und brachte es zu großem Wohlstand und Ansehen. Auch das Kaiserhaus nahm bei seinem Aufenthalt in Baden immer wieder gerne die fotografischen Dienste von Anton Schiestl in Anspruch. Es wurde ihm in der Folge der ehrenvolle Titel "k.u.k. Kammerphotograph" zuteil.
Schiestl war auch Mitglied des Gemeinderates und bei zahlreichen Vereinen (vielfach als Ehrenmitglied) verdienstvoll tätig. Er verstarb 1933.

Johann wagenhofer

Wurde 1870 in Krumbach geboren und kam als Bäckergehilfe nach Baden.
Durch Selbststudium kam er beruflich voran - er trat in die Bezirkskrankenkasse Baden ein, wo er es bis zum Inspektor brachte. Nebenbei war er geschäftsführender Gemeinderat und Bürger der Stadt. Johann Wagenhofer hielt Vorträge über verschiedene Themen, die er durch Diavorführungen ergänzte. 1910 veröffentlichte er einen Führer durch das Museum mit einer ausführlichen Beschreibung der Stadt Baden.
Er starb 1922 im 52. Lebensjahr.

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Zeno gögl

Wurde 1853 in Krems geboren und stammte aus einer Tiroler Patrizierfamilie. 1884 trat er in das Wiener Großhandelshaus seines Onkels ein, um es kurz darauf zu übernehmen. 1893 zog er sich auf sein neuerworbenes Schloß Dornau bei Leobersdorf zurück, um sich fortan ganz dem Aufstieg seines Gutes zu widmen. Von 1896 bis 1902 gehörte er dem NÖ Landtag an.
Bei einem Besuch der Sammlungen der NÖ Landesfreunde 1900 im Gymnasium in der Biondekgasse trat Zeno Gögl spontan dem Verein bei. Durch seine guten Beziehungen zum damaligen Minister für Kultus und Unterricht, Wilhelm Ritter von Hartel, gelang es ihm, staatliche Subventionen für den Museumsbau zu erwirken. Aus eigenen Mitteln spendete er 4.000 Kronen für den Bau. 1909 übernahm er den Posten des Oberkurators im KFJ-Museum, 1912 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

K. & F. Keller

Fridolin Keller wurde 1849 in Hirtenberg als Sohn des Gründers einer Firma für Geschoßzünder für die österreichisch-ungarische Armee, Seraphin Keller, geboren. Als Seraphin Keller 1882 starb, wurde die Fa auf seine vier Söhne aufgeteilt, die in der Folge um die 400 Arbeiter beschäftigten. Hergestellt wurden Gewehr- und Revolverpatronen sowie Zünder für Geschützmunition.
1897 erfolgte die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft - Fridolin Keller schied drei Jahre später aus der AG aus und gründete auf dem südlichen Werksgelände eine eigene Metallwarenfabrik.
Fridolin Keller war ein sehr vermögender Mann und besaß neben Villen in Hirtenberg auch in Baden die Villa "Georgsberg" oberhalb des Kurparks. Seine Frau Karoline war als Wohltäterin hoch angesehen und u.a. Trägerin des "Elisabeth-Ordens".

Dr. Wilhelm Ritter v. Hartel

Dr. W. ritter v. hartel

Wurde 1839 in Hof/Mähren geboren und begann sein Studium der Philologie 1859 in Wien. Er war ab 1869 als a.o. Professor an der Universität Wien tätig und wurde 1874 zum Direktor des dortigen philologischen Seminares.
Dr. Wilhelm Hartel wurde um 1880 in den Adelsstand erhoben, um 1890 zum Hofrat und avancierte zum Direktor der Hofbibliothek. 1896 trat er seinen Dienst als Sektionschef im Unterrichtsministerium an und wurde 1899 Minister für Kultus und Unterricht. Durch Zeno Gögl aufmerksam gemacht, veranlasste er, dass der Verein der NÖ Landesfreunde eine staatliche Subvention für den Bau eines Museumsgebäudes erhielt.
Dr. v. Hartel war auch Vizepräsident der k.k. Akademie der Wissenschaften, Chefredakteur der "Zeitschrift für österreichische Gymnasien", Gründer der Zeitung "Wiener Studien" und Herausgeber der "Zeitschrift für klassische Philologie"

Johann schiestl

Wurde 1838 in Fischamend geboren. Die Familie Schiestl stammt aus Tirol und wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Baden als Färber sesshaft.
Johann Schiestl eröffnete in Baden einen Muster-Vordruck-Betrieb. Nach einer größeren Erbschaft war es ihm möglich, sich vermehrt seiner Sammelleidenschaft zu widmen. Es gelang ihm mit den Jahren, eine allgemein anerkannte Badensia-Sammlung zusammenzutragen.
Johann Schiestl wurde Verwalter der Badener Kinderbewahranstalt, beschäftigte sich ab 1895 intensiv mit der Armenpflege und war Mitglied des Bezirksarmenrates. Weiters war er Mitglied in verschiedenen Badener Vereinen und wurde zum Bürger der Stadt Baden ernannt.
Schiestl verstarb 1904 und liegt in der Schiestl-Familiengruft am Badener Stadtpfarrfriedhof.